Schützengesellschaft Dalbke und Umgegend e.V.

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Heimatpflege mit Herz

Tradition

Alle für einen, einer für alle

Throngemeinschaft 2023/2024

Königspaar:Stefan Bockhorst und Nicole Hagemann-Bockhorst
Bierkönigspaar:Benjamin und Katharina Schieleit
Kronenpaar:Malte Stölting und Isabell Hagemann-Stölting
Zepterpaar:Marc und Marlena Hagemann
Apfelpaar:Thomas und Imke Dresselhaus
Thronoffizierspaar:Bettina Güse und Tanja Milse
Adjutantenpaare:

Jannik Wissmann und Birgit Christophliemke

Timo und Heike Wissmann



Königspaare heute - 1906

Bierkönigspaare heute - 1951

Es ist vollbracht

Schützenwesen als Kulturerbe

Nach einem langwierigen und nicht immer einfachen Verfahren ist das „Schützenwesen in Deutschland“ in das „Bundesweite Verzeichnis des immatriellen Kulturguts“ eingetragen und somit als immaterielles Kulturerbe offiziell anerkannt. Dieses umfasst gesellschaftliche Bräuche, Feste, Rituale, überlieferte Traditionen, Wissen und anderes mehr. Dabei wird besonders betont, dass der Schatz an lebendigen und gelebten Kulturformen neben der Denkmalkultur einer besonderen Wertschätzung bedarf. Der Präsident des Deutschen Schützenbundes Heinz-Helmut Fischer betont in diesem Zusammenhang: „Die Anerkennung [. . .] ist Ausdruck der gesellschaftlichen Wertschätzung für Ihr Engagement in Ihrem Schützenverein.Damit werden alle Ihre Aktivitäten gewürdigt, die das Schützenwesen mit seinen unterschiedlichen Bräuchen tragen, ausüben und lebendig erhalten. Die Deutsche UNESCO-Kommission, die das Bundesweite Verzeichnis führt, lobt ausdrücklich die vielfältigen Maßnahmen der Schützinnen und Schützen zur lebendigen Traditionspflege und zur Weitergabe unseres Brauchtums, sowie die unterschiedlichen Formen der Jugendarbeit, die mit diesem Ziel von Ihnen geleistet wird

Vom Zieglerfest zum Schützenfest

Geschichte

Die Vorgeschichte der Dalbker Schützen beginnt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Senne war noch relativ schwach besiedelt, und der karge Boden brachte nur geringe Erträge. In der Hauptsache wurde Buchweizen angebaut, der bekanntlich keine besonderen Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit stellt. Durch Flachsspinnen und Weben verschaffte man sich einen kleinen zusätzlichen Verdienst. Flachs konnte jedoch nur aus besseren Böden gedeihen. Er wurde deshalb vorwiegend jenseits des Teutoburger Waldes angebaut und von den Sennebewohnern in „Heimarbeit“ weiterverarbeitet. Durch die Einführung mechanischer Maschinen ging der Verdienst so stark zurück, daß sich die mühevolle Handarbeit nicht mehr lohnte und diese Erwerbsquelle versiegte.

Für nur wenige Senner gab es eine Betätigung in der „Ziegelbäckerei“. Sie konnte wohl nur in geringem Umfang betrieben werden, weil der dafür erforderliche Rohstoff, nämlich Lehm und Ton, nicht überall zu finden war. Da im Bereich Dalbke eine dicht unter der Oberfläche lagernde Moräne diesen Rohstoff lieferte und der noch zusätzliche Sand ausreichend vorhanden war, gab es hier eine Ziegelei. Zeuge hierfür war ein Ziegeleiofen, dessen Überreste erst nach dem 2. Weltkrieg abgeräumt worden sind. „Up de Hütten“ nannte man auf Plattdeutsch den Bereich des Buschhofes, in dem sich der Ziegeleiofen inmitten einiger Heuerhäuser befand. Andere Männer aus der Senne gingen in den Sommermonaten nach Holland oder in die Gegend von Bremen, um in den dortigen Ziegeleien zu arbeiten und einen bescheidenen Unterhalt für ihre Familien zu verdienen.

Die Vorläufer der Dalbker Schützenfeste

Wenn bei Einbruch des Winters die Arbeit in den Ziegeleien naturgemäß zum Erliegen kam, kehrten die Männer in ihre Senneheimat zurück. Um das Wiedersehen mit den Daheimgebliebenen zu feiern, veranstaltete man jährlich im Februar im Pollmannskrug das sogenannte „Zieglerfest“. Auf diesen Festen wurde unter Leitung des Zieglermeisters Strate die ersten Schießveranstaltungen durchgeführt. Diese Zieglerfeste sind als die Vorläufer unserer heutigen Schützenfeste anzusehen.

Die Entstehung des Dalbker Schützenvereins

Im Jahre 1835 gründete der Rittergutsbesitzer Friedrich Ludwig Tenge von Niederbarkhausen bei Oerlinghausen, der 1822 die privaten Besitztümer und Rechte des Rietberger Grafen erworben hatte, die Dalbker Papierfabrik. In diesem Betrieb fanden viele Männer aus der „Umgegend“ eine Beschäftigung. Nach Art der vorangegangenen Zieglerfeste feierte man mit den Arbeitern und Angestellten Betriebsfeste, die nach und nach zu Schützenfesten ausgestaltet wurden. Im Jahre 1867 gab es dann erstmals ein Betriebsschützenfest mit einem Schützenkönig. Hierin liegt die Entstehung des Dalbker Schützenvereins begründet. In gewissen Abständen wurden diese Schützenfeste von der Belegschaft der Dalbker Papierfabrik immer wieder gefeiert. Die ersten Schützenkönige waren Franz Gees, Gustav Freitag, Johann Dierks und Fritz Oberquelle. Eine im Jahre 1885 gestiftete Vereinsfahne wurde durch einen Brand innerhalb der Fabrik vernichtet.

Die Entwicklung um die Jahrhundertwende

Durch die fortschreitende Entwicklung in den Gemeinden Lipperreihe und Senne II hatte sich die Mitgliederzahl des Vereins ständig vergrößert. Inzwischen waren auch Männer aus der „Umgegend“ hinzugekommen, so daß man im Jahre 1906 bereits 143 Mitglieder verzeichnen konnte.

Es ergab sich nun die Notwendigkeit, den bisher eher losen Zusammenhang in einen fundierten Schützenverein umzuwandeln, der sich fortan „Schützengesellschaft Dalbke und Umgegend“ nannte. Anläßlich dieses Geschehens wurde durch eine Stiftung des damaligen Besitzers der Dalbker Papierfabrik, Geheimrat Dresel, die Anschaffung einer neuen Vereinsfahne möglich. Im Jahre 1911 wurde Christian Jaeger zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Der Verein zwischen den beiden Weltkriegen

Nachdem das Schützenfest 1914 bereits vorbereitet, infolge der Mobilmachung aber nicht mehr gefeiert werden konnte, kam das Vereinsleben für einige Jahre zum Stillstand. Nach dem Kriege fanden sich einige Männer, die den Verein wieder zusammenriefen. Es waren insbesondere der 1. Vorsitzende Christian Jaeger, der Schriftführer Heinrich Drewel, der Kassierer Fritz Bökenbrink sowie die Gebrüder Freitag. Ab 1922 wurde dann wieder Schützenfest gefeiert. In den darauffolgenden Jahren steigerte sich das Vereinsleben beachtlich, so daß der Verein 1939 etwa 220 Mitglieder zählte.

In damaliger Zeit gab es am Dalbker Krug einen Schießstand, der entlang des südlichen Ufers des Dalbker Teiches gelegen war. Dort wurden mit Großkalibergewehren das Königsschießen und auch andere Schießübungen durchgeführt. Ebenfalls am Pollmannskrug befand sich ein etwa gleicher Schießstand, der gelegentlich von den Dalbker Schützen für diese Zwecke genutzt wurde.

Im Jahre 1936 legte der Vorsitzende Christian Jaeger nach 25 Jahren die Führung des Vereins in die Hände seines Nachfolgers Emil Bentrup. Unter seiner Regie baute die Schützengesellschaft am derzeitigen Vereinslokal Niedermeyer in Eigenhilfe einen Kleinkaliberschießstand, der am 17.7.1938 eingeweiht werden konnte. Hier traf man sich zum sonntäglichen Übungsschießen. Nach dem 2. Weltkrieg wurde dieser Stand zur Durchführung des Königsschießens behelfsmäßig in einen Hochstand umgewandelt.

Die Schützengesellschaft von 1950 bis zum „100jährigen“

Die schicksalhaften Jahre zwischen 1939 und 1950 ließen das Vereinsleben wieder einmal erstarren. Nachdem die Militärregierung traditionelle Schützenvereine als „Träger heimatlicher Kultur“ wieder zugelassen hatte, fanden sich wiederum Männer zusammen, die den Verein wieder neu ins Leben riefen. Besonders zu erwähnen sind der damalige 1. Vorsitzende Emil Bentrup und die Schützenbrüder Freitag, Walter Jaeger, Werner Brindöpke und Heinrich Drewel.

Eines der ältesten Fotos mit dem Dalbker Schützenthron von 1891. Hier die Schärpenträger im Kreise der Belegschaft der Dalbker Papierfabrik anläßlich eines 50-jährigen Arbeiterjubiläums. Die Texte auf den Tafeln links und rechts: "Dalbker Chamoise Papier", "Dalbker Papierfabrik beim 50-jährigen Arbeiterjubiläum". Die Fahne zeigt unter dem Wappen die Jahreszahl 1835
Vereinsfahne3
Wertarbeit der Benediktinerinnen

Vereinsfahne

Unsere derzeitige Vereinsfahne hat 1983 im Rahmen einer offiziellen Fahnenweihe am „Alten Beckhof“ die „alte“ Vereinsfahne aus dem Jahr 1906 abgelöst. 

Nach weiteren 32 Jahren war unsere „neue“ Vereinsfahne nun wieder stark reparaturbedürftig. Stickereien mussten repariert und die rissigen und löchrigen Trägerstoffe ersetzt werden. In einem sehr aufwändigen Verfahren wurden die zahlreichen und hochwertigen Stickereien vom alten und defekten Trägermaterial aufgenommen und auf das neue Trägermaterial gesetzt. Das ganze Prozedere hat insgesamt 4 Monate gedauert.

Allerdings konnte das nicht mehr – wie vorher – in der Benediktinerinnen-Abtei Varensell geschehen. Die Schwester, die sich dort um die Fahnenstickerei gekümmert hat, kann dies krankheitsbedingt nicht mehr tun. Aber es gibt in der Nähe eine sehr gute und äußerst kompetente Alternative, und zwar die Paramentenwerkstatt der Benediktinerinnen vom Heiligsten Sakrament in Osnabrück. Die Chefstickerin der Paramentik ist Frau Düvel.

Interessierte können gern einen Blick auf die Internetseite http://www.benediktinerinnen-osnabrueck.de werfen.

Nicht unerwähnt bleiben darf Marc Hagemann, der die Fahnenstange mit dem Adler auf der Spitze restauriert hat. Auch ihm gebührt der Dank des Vereins.

Auf den Bildern ist unsere reparierte Vereinsfahne mit Vorder- und Rückseite zu sehen sowie Frau Düvel bei der Übergabe der Fahne an Oberst Dr. Maik Hollmann.

150 Jahre Schützengesellschaft Dalbke

Vereinschronik

Für die Schützengesellschaft Dalbke und Umgegend e.V. gab es bislang kein zusammenhängendes und umfassendes Werk über die Vereinsgeschichte. Der Interessierte hatte es schwer, sich ein vollständiges Bild über den Ursprung, die Entwicklung und das Vereinsleben der letzten 150 Jahre zu machen. Das sollte der Initialfunke für die Erstellung einer Vereinschronik sein.

Fünf Jahre lang wurden in mühseliger Kleinarbeit die Fakten und Geschichten der Dalbker Schützen recherchiert, wie ein kleinteiliges Puzzle zusammengesetzt, aufbereitet und detailgetreu dokumentiert.

Anlässlich der Benefiz- und Jubiläumsveranstaltung am 11. März 2017 zum 150. Geburtstag der Schützengesellschaft Dalbke wurde die Vereinschronik offiziell vorgestellt. Dieses hochwertige Buch darf in keinem gut sortierten Bücherregal fehlen! Solange der Vorrat reicht!

150 Jahre Schützengesellschaft Dalbke und Umgegend e.V.
Eine Chronik zum 150-jährigen Jubiläum

1. Auflage, März 2017
Format: 21,6 cm x 27,9 cm
Hardcover
176 Seiten
25,00 Euro

Gerne nehmen wir auch Ihre Bestellung unter chronik@sg-dalbke.de entgegen. Bitte vergessen Sie dabei nicht, Ihren vollständigen Namen sowie Ihre Postadresse und Kontaktdaten anzugeben. Bei Versandbestellungen (nur gegen Vorkasse) fallen zusätzlich Versandkosten (Porto und Verpackung) in Höhe von 5,00 Euro innerhalb Deutschlands an (bei Stückzahl 1). Der Versand erfolgt via DHL.

Ihre Ansprechpartnerin: Grit Hollmann